Gemeinde Bissendorf
2025
Städtebaulicher Wettbewerb, 2. Preis
Quartierskern … Talräume und Anbindung … Orientierung … Räume für Menschen …
Quartier der Nachbarschaften … Grün-Blaue-Infrastruktur … Energieoptimiert …
Realisierungsabschnitte
Zentrales Element ist die Quartiersmitte an der Königsberger Straße. Die wichtige Anbindung an den Landschaftsraum und die östlichen Ortsteile bildet die durchgängige attraktive Mitte des neuen Quartiers und formt sich im Übergang zum Bestand durch die Verortung des Quartiershauses, der Kita und eines Wohnangebotes für Senioren zu einem lebendigen generationenübergreifenden Treffpunkt.
Gleichzeitigt prägt die vorhandene Topographie mit seinem Nord-Süd-Gefälle und die beiden, das Entwicklungsgebiet fassenden Fließtäler den städtebaulichen Entwurf. Konsequent werden die vorhandenen Einstauflächen im Regenfall von Bebauung freigehalten und in den Entwurf integriert.
Die meist trockenen Bestandstäler nehmen bei Starkregen das Wasser auf und leiten es sicher nach Norden. Sie bilden grün-blaue Bänder für die ökologische Vernetzung und die Erholung. In Trockenzeiten bildet sie multifunktionale Grünzonen mit qualitätsvollen naturnahen Erholungs- und Spielorten. Ein durchgängiger Fußweg bildet eine Verknüpfung zwischen Bestand und neuer Siedlung und schafft im Norden eine Verbindung zum Sonnensee.
Die Erschließung für den motorisierten Verkehr soll für Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten möglichst reduziert werden, so dass Räume für Menschen entstehen. Hierfür werden Sammelstellplätze, Gemeinschafts-Remisen und das Gemeinschaftshaus mit Quartiersgarage so angeordnet, dass der größte Teil der Siedlung weitgehend „autofrei“ gehalten werden kann. Gefördert wird maßgeblich die alternative Mobilität. Gebäudenah sind wettergeschützte Abstellangebote für Räder und Mobilitätshilfen vorgesehen.
Die Siedlungsstruktur wird durch Garten- und Wohnhöfe geformt. Zum Siedlungsrand bilden kleinteilige Wohnhöfe den Übergang zur Landschaft. Alle Eingänge sind vom Hof zu erreichen, so dass sich ein alltäglicher nachbarschaftlicher Begegnungsort ergibt.
Im zentralen Bereich des Quartiers bilden Gartenhöfe eine höhere städtebauliche Dichte. Die Gartenhöfe werden von außen über angrenzende Wohnwege erschlossen, so dass der Hof den Gärten vorbehalten ist. Private Terrassen und Gärten, Mietergärten für die im Obergeschoss Wohnenden, aber auch das gemeinschaftliche „Gärtnern“ im Hof, mit nachbarschaftlichem Treffpunkt und Angeboten für Kleinkindspielen bilden die grüne Mitte der Baufelder.
Für die Quartiersentwicklung wird eine ausgeglichene Wasserbilanz maßgeblich über Retention und Verdunstung angestrebt. Das Regenwasser soll an der Oberfläche geführt werden, so dass ein Regenwasserkanal entbehrlich wird und ein entscheidender Beitrag zur Kühlung an Hitzetagen geleistet werden kann. Retentionsflächen bilden im privaten Bereich begrünte Dächer, Gärten und Höfe. Das überschüssige Regenwasser wird zu den öffentlichen Bereichen oberflächig über Rinnen geführt. Alle Straßenräume werden als grün-blaue-Räume gestaltet. Das vorhandene Gefälle ermöglicht eine Regenwasserführung über die Mulden bis zu den Randbereichen. Die Bepflanzung mit essbarem Bewuchs (z.B. Obst, Beeren, Kräutern etc), einheimischen Hecken, Säumen und Wiesen und eine Gestaltung mit Elementen des Animal-Aided- Designs ermöglicht die Entwicklung einer hohen Biodiversität.
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